Das Geschäftsmodell von Rhein Asset Management im Wandel

Das Geschäftsmodell von Rhein Asset Management im Wandel: Institutionelle Kunden und Family-Office-Dienstleistungen sollen fokussiert werden
Über die vergangenen 20 Jahre hat sich das Geschäftsmodell des Düsseldorfer Vermögensverwalters gewandelt. Jetzt soll die dritte Phase des Unternehmens eingeläutet werden. Dabei stehen Family-Office-ähnlichen Dienstleistungen und institutionelle Kunden im Fokus. Die bisherige Basis soll allerdings nicht vernachlässigt werden.
Tim Habicht · 27.05.2020
Der Düsseldorfer Vermögensverwalter Rhein Asset Management ist inzwischen über 20 Jahre alt. Die Historie lässt sich dabei in jeweils zwei Dekaden einteilen. Die ersten zehn Jahre hat der Vermögensverwalter die nötigen Strukturen geschaffen und mit insgesamt fünf bis sechs Mitarbeitern das Unternehmen solide und robust aufgebaut. Die zweite Dekade des Unternehmens kann als Wachstumsphase bezeichnet werden. In der Finanzkrise von 2008 wurde so gut wie kein Geld verloren, dadurch wurden viele neue Kunden gewonnen.

„Im Rahmen dessen haben wir mehr Berater eingestellt und unsere Expansion eingeläutet. Aktuell sind wir mit 27 Mitarbeitern sehr stabil aufgestellt. Diese Größe ist aufgrund der gestiegenen Regulierung auch nötig. In unserer aktuellen Situation interessieren wir uns für Berater, die spezielles Know-How mitbringen. Denn auch unser Geschäftsmodell hat sich gewandelt. Wir sind als typischer Depotverwalter gestartet und bieten jetzt ein breiteres Spektrum an Family-Office-ähnlichen Dienstleistungen an. Dadurch wollen wir auch größere Tickets in Höhe von zehn bis 20 Millionen Euro fokussieren”, sagt Martin Stötzel (rechts im Bild), Gründer und Managing Partner der Rhein Asset Management, im Gespräch mit Fundview.

Für entsprechend hohe Tickets seien die Eintrittsbarrieren immer größer geworden. Durch die Regulierung sei eine gewisse Größe bei den Assets und Mitarbeitern für einen unabhängigen Vermögensverwalter zentral. Ansonsten müsse man sein Geschäftsmodell als Vermögensverwalter möglicherweise in Frage stellen, weil man neben der Regulierung den Fokus auf seine Anleger verliere. Stötzel fügt hinzu: „Inzwischen haben wir die dritte Phase des Unternehmens eingeleitet. In dieser Phase wollen wir nach dem Aufbau und dem personellen Wachstum nicht ununterbrochen neue Berater einstellen, sondern uns gezielt auf der Family-Office-Seite verstärken und unser Family-Office-Geschäft, sowie das Geschäft mit institutionellen Kunden ausbauen. Dafür haben wir bereits die technologischen sowie analytischen Voraussetzungen geschaffen. Jetzt wollen wir die Kunden mit unseren nachweisbar guten Ergebnissen überzeugen.”

Wachstum mit Fokus auf zwei Standorte

Die Rhein Asset Management sei insgesamt stärker in vermögende Kreise gestoßen und hat hier Wachstum erzielt. „Das haben wir teilweise gezielt mit Beratern aus diesem Segment umgesetzt. Allerdings ist auch der klassische Privatbankier stärker aus dem Markt verschwunden und hat dem kostengünstigeren Generalisten Platz gemacht. Wegen der niedrigen Margen beim traditionellen Financial Planner ist dieser bei Privatbanken immer mehr auf dem Rückzug. Dabei ist eine gesamtheitliche Beratung sehr wichtig und nötig”, sagt Mark Bügers (links im Bild), Managing Partner des Unternehmens.

Family-Office-Dienstleistungen seien ab einem Volumen von 30 bis 50 Millionen Euro für beide Seiten sinnvoll umsetzbar. Das Potenzial sei in diesem Kundensegment durch die Krise in der Bankenwelt größer geworden. Hier würden sich aufgrund der Schwierigkeiten bei Groß- und Privatbanken besonders für unabhängige Vermögensverwalter große Chancen für Wachstum bieten.

Wachstum, das auch bedeutet, weitere Standorte zu eröffnen? Bügers erklärt: „Wir möchten uns für unser zukünftiges Wachstum auf unsere beiden Standorte in Düsseldorf und Luxemburg fokussieren. Mit neuen Standorten und autarken Teams an diesen Standorten zu wachsen bedeutet sehr viel Aufwand und birgt große Herausforderungen. Wir sehen uns mit unseren beiden Standorten deswegen sehr gut aufgestellt. Luxemburg ist dabei unser Hub für die Family-Office-Dienstleistungen und die Sondervermögen für institutionelle Kunden. In Düsseldorf fokussieren wir unser Privatkundengeschäft. Natürlich schließen wir weitere Standorte nicht komplett aus, aber dafür muss es schon wirklich sehr gut mit einem entsprechenden Team an einem neuen Standort passen.”

Zudem würden Düsseldorf und das Umfeld sehr viele Wachstumsmöglichkeiten bieten. Regionales Wachstum sei im Rheinland weiterhin möglich. Dabei ist die Nähe zu den Kunden sehr wichtig; aber auch nicht zwingend persönlich notwendig. „Das zeigt die Corona-Krise eindrucksvoll, für die wir tatsächlich einen Pandemie-Notfallplan hatten und entsprechend schnell dezentral agieren konnten. Auch in Nicht-Corona-Zeiten sind Video-Konferenzen oder Telefonate ein oft sehr effektiver Weg, um mit Kunden in ganz Deutschland im Kontakt zu bleiben”, sagt Stötzel.

https://www.fundview.de/posts/2020/05/2020-05-27-rhein-asset-management-vermoegensverwalter-dritte-phase-im-unternehmen-mark-buegers-martin-stoetzel-family-office-dienstleistungen-institutionelle-kunden.html

27. Mai 2020

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